Happy mind, happy you – Challenge

4. April 2020

Wer mich kennt, weiß, wie sehr ich auf Challenges stehe! Schon das Wort an sich macht mich ganz kribbelig und neugierig und stachelt meinen Ehrgeiz an. Doch diese Challenge war anders. Es ging nicht um schneller, höher, weiter oder ein Messen mit anderen. Es sollte eine Challenge werden, die sich nur mit mir selbst beschäftigt und im besten Fall sogar eine Transformation bewirken würde.

So etwas habe ich noch nie gemacht. Und ich hatte – ehrlicherweise – sogar etwas Angst davor! Eine Beschäftigung mit mir selbst kann ja unter Umständen auch etwas unangenehm werden. DOCH: außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen, dachte ich mir. Und meldete mich an.

Informationen hatte ich nur folgende:

eine Woche lang würde es jeden Morgen eine Videobotschaft von Selma Brenner und Martina Gächter mit Anleitungen zu Tools wie Jin Shin Jyutsu (Strömen), Meditation oder Neurographik geben und dazu vertiefende Aufgaben für den Tag. Während des Tages sollte ein Austausch über eine speziell eingerichtete Facebook-Gruppe möglich sein, und am Abend gäbe es dann einen Austausch über einen Livechat.

Gesagt – getan! Ich war angemeldet!

Fotocredit: Happy Mind, Happy You – Facebookseite

Am Montag Morgen ging es also los! Die erste Videobotschaft kam pünktlich um 07:00 Uhr per mail! Gespannt öffnete ich sie und erfuhr das Thema des ersten Tages: „Be online“ – also nicht nur wegen Corona, sondern sei präsent im Hier und Jetzt!

Die Aufgaben, die darauf abzielten, waren einerseits, sich in Metakognition zu üben, also in der Reflexion darüber, ob ich gerade bewusst bin; und andererseits das Sicherheitsenergieschloss Nr. 26 aus dem Jin Shin Jyutsu immer wieder mal zu halten, das auch die große Umarmung genannt wird. Weder mit Metakognition noch mit dem Strömen hatte ich bisher Erfahrungen gesammelt, so war dieser erste Tag auch gleich einer, an dem ich viel recherchierte, Begriffe googelte und versuchte, Neues zu verstehen.

Tag 2 war dann ganz nach meinem Geschmack: das Thema „Leadership means ownership“ sollte uns dahin führen, Verantwortung zu übernehmen, selbst den Moment zu besitzen und mit selbst definierten Babysteps erste Schritte in diese Richtung zu unternehmen. Als Hilfe dazu dienten uns das Halten des Sicherheitsenergieschlosses Nr. 19 am Ellbogen mit der Erkenntnis „nichts und niemand hat Macht über mich“ sowie eine wunderbare Meditation von Selma zum Mantra „om ritam namah“, das soviel bedeutet wie „meine Absichten und Wünsche werden von der kosmischen Intelligenz unterstützt“. Das spannendste war aber die erste neurographische Übung, in der wir angehalten waren, Dreiecke zu zeichnen, in allen Formen und Farben, gerade so, wie sie sich für uns ergaben. Denn mit Dreiecken sollen Vorhaben und Entwicklungsschritte unterstützt werden können.

Da ich mit Zeichnen eigentlich gar nichts am Hut habe und dabei auch schon in der Schule immer Minderwertigkeitskomplexe hatte, bin ich recht vorsichtig ans Werk gegangen. Ich habe relativ regelmäßige schöne Dreiecksmuster gezeichnet, die fast einen Stern ergaben, bis ich bemerkte, daß eigentlich alle Dreiecke gleichseitig waren und ich mir sehr schwer tat, Linien zu kreuzen. Es schien also noch alles sehr kontrolliert bei mir…

Tag 3 – ein etwas nachdenklicherer Tag und die Beschäftigung mit Glaubenssätzen! Selma gab uns „The Work“ von Katie Byron als Tool an die Hand, um Stress erzeugende und limitierende Gedanken zu identifizieren, zu hinterfragen und dann zu transformieren, sodaß sie zur eigenen Stärkung genutzt werden können. Dabei sollte uns auch das Strömen der Finger oder des Sicherheitsenergieschlosses 11 („Entladen des überflüssigen Ballasts“) aus dem Jin Shin Jyutsu behilflich sein.

Doch einfach war das für mich nicht. Einen Stress erzeugenden Gedanken fand ich zwar bald, aber schon nach wenigen Fragestellungen kam ich nicht mehr weiter und wusste nicht, wie ich die Situation am besten transformieren könnte…?! Gott-sei-Dank war Selma sofort per Online-Nachricht zur Stelle und konnte mir helfen, die Fragestellungen zu präzisieren und auf die richtige Essenz des Problems zu kommen. Ich werde wohl noch oft üben müssen, meine limitierenden Gedanken zu „beworken“…

Tag 4 war dann wieder ein Angelika-Tag, ja, fast ein Sport-Tag! Schon das Thema ließ mich innerlich jubeln: denn „Empty the tank“ – tue jeden Tag dein Bestes – hörte sich schon fast nach meinem Trainingsplan an!

Ganz so anstrengend war’s dann aber nicht, dafür umso wohltuender für Geist und Seele: wir begannen den Tag mit Nadi Shodana, der Wechselatmung aus dem Yoga, bei der 5 Minuten lang abwechselnd nur durch das rechte bzw. linke Nasenloch aus- bzw. eingeatmet wird. Dies war erstmals während der Challenge eine Technik, die mir schon bekannt war und die ich sogar vor diversen Wettkämpfen gerne anwende, denn Nadi Shodana nimmt mir die Nervosität und gibt mir danach ein Gefühl der Kraft und Fülle.

Danach sollten wir Linien zeichnen, Gedankenlinien, einfach so, wie sie kommen. Nach einer wiederum wunderbaren Neti-neti-Meditation („ich bin nichts, was mir zugeordnet wird“) und dem Soham-Mantra („ich bin“) durften wir das Gedankenlinien-Experiment wiederholen, und ich war erstaunt, was die Meditation bewirkt hatte. Obwohl ich fast mit geschlossenen Augen meine Linien gezogen hatte, waren sie freier, mutiger und schwingender als meine ersten Wellen! Erstaunlich!

Genauso mutig sollte es am 5. Tag weitergehen: denn als Motto stand „Let’s be bold“ am Programm – lebe dein Dharma, also lebe deine Lebensaufgabe!

Wir sollten uns mit unserer Lebensvision befassen und durften dazu als erste Hilfe ein oder mehrere Fotos aussuchen, die uns motivieren und unterstützen. Ich hatte sofort, ohne nachdenken zu müssen, ein schon mehrere Jahre altes Foto von einer Skitour auf den Schlenken im Kopf, da es für mich Sport, Natur, Ehrgeiz, Sonne, Energie und Power vereint, alles Themen, die in meinem Leben eine große Rolle spielen und mich motivieren.

Als zweite Hilfe diente uns das Strömen des Sicherheitsenergieschlosses 1 am Knie, das Bewegung in Dinge bringt, die fest stecken und Stabilität bringt. Eine Vertiefung in der Beschäftigung mit meiner Lebensaufgabe brachte dann auch der Dharma-Fragebogen mit sich, der mitunter unangenehme Fragen stellte und der mich über meine Vision für die Zukunft immer wieder kritisch hat nachdenken lassen. Und die 4. Aufgabe des Tages war dann das Zeichnen meiner Zukunft, das ich zuerst gar nicht machen und mich vor dem Zeichnen wieder mal drücken wollte. Interessanterweise hatte ich dann doch plötzlich einen Stift in der Hand und legte los. Ohne großes Nachdenken zeichnete ich Berge, Symbole, Sonnen, Wege,… und hatte am Ende ein Bild, mit dem ich total glücklich war. Es ist sicher kein Kunstwerk geworden und auch keine Weiterentwicklung meiner nicht vorhandenen Zeichenkünste, aber es hat geschafft, mich glücklich zu machen. Eine schöne Erfahrung…! Und das ist ja schon mal ein Anfang für eine Vision oder vielleicht sogar für eine Transformation, oder?!

Poa – und schon war der letzte Tag der Challenge angebrochen – Tag 6! Das Motto lautete diesmal „Leave your comfort zone – make mistakes“! Ein schönes Motto – das mir üblicherweise – schon aufgrund meiner Sporterfahrungen – nicht sehr fremd ist. Doch was wird es mit meinem Inneren anstellen?

Die To-do-Liste sah heute folgendermaßen aus: Als erstes sollten wir uns dem Dharma-Chakra-Mudra widmen, einer symbolischen Handgeste, die den Energiefluss im Körper widerspiegelt und so das Innere mit dem Äußeren verbinden kann. Ich meditierte also in der Mudra-Haltung für ein paar Minuten und durfte dann einen Text über eine Heldengeschichte lesen. In der Kurzversion geht es darum, daß ein Held zu einem Abenteuer überredet wird, in eine unbekannte Welt eintritt, dort vor Bewährungsproben gestellt wird und schlussendlich die entscheidende Prüfung besteht. Wenn er aus dieser Welt die Heimreise antritt, ist er um einen Schatz reicher und kann auch in der alten Welt Veränderungen bewirken.

In der anschließenden Schreibmeditation durften wir dann jeder unsere eigene Heldengeschichte formulieren, die wir in ähnlichen Phasen wie in der „Reise des Helden“ vielleicht schon durchlebt haben. Ähnlich wie zeichnen ist auch schreiben (im Unterschied zu rechnen) nicht so mein Metier, aber diese Heldengeschichte war eine tolle Erfahrung! Es sprudelte geradezu aus mir heraus, und obwohl meine Geschichte jetzt nicht unbedingt etwas Heldenhaftes im klassischen Sinn hatte, so merkte ich doch, daß ich durch das Aufbrechen in eine neue Welt und das Bestehen von unangenehmen „Prüfungen“ ganz anders wieder heim gekehrt war. Auch wenn die Situation damals alles andere als schön war, so bin ich dennoch froh, die Erfahrung gemacht haben zu dürfen und um so viele Erkenntnisse reicher geworden zu sein!

Doch das war noch nicht alles: wir hatten auch noch ein weiteres To-do auf unserer Liste, nämlich wiederum ein neurographisches! Die Aufgabe war, auf einem Post-It neurographische Linien und einen Kreis zu beginnen. Danach wurden wir aufgefordert, das Post-It auf ein A5-Blatt zu kleben und so unsere Post-It-Welt mit einem Schlag zu vergrößern. Die Linien und der Kreis wurden über die Grenze des Post-Its hinaus verlängert und erweitert, bis auch hier das Blatt-Ende erreicht war und ein A4-Block her musste. Ich hatte dabei das Gefühl, daß alles, was wir bei uns im Kleinen, also auf unserem Post-It, beginnen, Auswirkungen nach außen hat und Kreise zieht. Wie ein Wassertropfen, der ins Glas fällt, entwickelten sich die Linien nach außen und informierten die ganz Welt von meiner kleinen Post-It-Aktion…

Genau wie in dieser letzten Übung einer wundervollen Challenge-Woche möchte ich nun auch weiterhin versuchen, kleine Post-It-Aktionen zu setzen, die natürlich in erster Linie mir einen neuen Weg aufzeigen werden, immer weiter aus meiner Komfortzone zu kommen, die aber vielleicht auch andere inspirieren werden, Neues auszuprobieren! Gerade in Zeiten wie diesen, wo Angst und Vorsicht regieren, wo mancherorts auch finanzielle Nöte herrschen und sogar Existenzen zerbrechen, kann es doch eine große Hilfe sein, neue Wege zu beschreiten, sich zu hinterfragen und alte Zöpfe aufzubrechen. Ich bin ein Mensch, der eigentlich sehr in sich ruht und den so schnell nichts aus der Bahn wirft. Gerade im Sport war mir meine mentale Stärke schon immer sehr hilfreich. Und trotzdem bin ich mir sicher, daß ich mit Hilfe der Techniken, die mir Selma und Martina an die Hand gegeben haben, weiter wachsen kann!

Daher ein großes DANKE an die beiden, liebe Selma und liebe Martina, daß ihr so großzügig und großherzig euer Wissen zur Verfügung gestellt habt und mich in eine Welt mitgenommen habt, die mir bisher noch eher fremd war! Ich bin euch sehr dankbar dafür und freue mich auf alles, was noch kommt…!

Namaste, eure

Angelika.

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