Wings4Life-Run Vienna

10. Mai 2016

5 Uhr – der Wecker klingelt! Für Sonntag Morgen ein bißchen früh, aber ich steche – wie von der Tarantel gestochen – aus dem Bett, denn – juhu! – heute ist Wings4Life-Run! Und ich muß um 07:08 Uhr am Bahnhof in Salzburg stehen, sonst findet das Rennen ohne mich statt!

Ich sprang also aus dem Bett, packte noch die letzten Ausrüstungsgegenstände zusammen und machte mich auf den Weg nach Wien! Dieses Jahr wollte ich alles besser machen als im ersten Jahr in München, wo ich erst ziemlich kurzfristig angereist war, es in Strömen geregnet und ich aufgrund der Staus im Olympiapark nur 19,08 Kilometer zusammengebracht hatte. Es heuer besser zu machen, war zumindest der Plan…

In Wien angekommen, holte ich mir gemeinsam mit 2 Freunden also gleich meine Startunterlagen am Karlsplatz ab und fuhr dann weiter zu meinem Hotel, um noch vor dem Lauf den Check-In erledigt zu haben und mich ev. noch ein bißchen am Zimmer zu erfrischen. Leider war um 11:00 Uhr aber noch kein Check-In möglich, weshalb ich umplanen mußte: so besetzte ich mit meinem ganzen Gepäck einfach einen Teil des Wellness-Bereichs, studierte die Startunterlagen, konnte nochmal duschen und mich umziehen und schließlich all das aussortieren, was ich für den Lauf noch brauchen werde. Alles andere gab ich wieder in der Lobby ab und machte mich auf den Rückweg zum Startgelände am Karlsplatz.

Die Stimmung war unglaublich: bei schönstem Wetter und strahlendem Sonnenschein fieberten über 14.000 Läufer und Rollstuhlfahrer dem Start entgegen und füllten den Resselpark mit elektrisierender Energie. Ein Wunder fast, daß ich bei der Masse an Sportlern sogar noch 3 meiner Vereinskollegen gefunden hatte, die ebenfalls als Läufer oder Supporter mit dabei waren!

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Gott-sei-Dank hatte ich mich noch im Hotel mit Sonnencreme eingeschmiert, denn ich wußte sofort, dass das heute wohl die erste Hitzeschlacht des Jahres werden würde! Mit einer Flasche Wasser und 2 Gels bewaffnet, machte ich mich also auf in den Startbereich. Ich war eigentlich in Startblock 3 eingeteilt, sah aber sofort, daß ich dort aufgrund der Masse an Menschen keine Chance haben werde, halbwegs zeitig ins Laufen zu kommen. So schmuggelte ich mich in Startblock 2 und bereute später sogar, nicht noch weiter nach vor gegangen zu sein….

Für alle, die den Wings4Life-Run nicht kennen, vielleicht zur Erklärung:

Bei diesem Lauf starten alle Läufer gleichzeitig, ohne daß sie über eine Startmatte laufen. Es gibt daher keine Brutto- oder Netto-Zeit-Rechnung. Sobald der Startschuss fällt, beginnt somit für alle die Uhr zu ticken. Und genau 30 Minuten später fährt dann das sogenannte Catcher Car los und sammelt sozusagen von hinten alle Läufer auf. Wenn das Catcher Car einen Läufer passiert hat, ist für diesen der Lauf beendet und die bis dahin zurück gelegte Strecke wird gewertet.

Bei der riesen Anzahl an Läufern in Wien war das tatsächlich ein Problem: denn bis ich nach dem Startschuss endlich ins Laufen kam, waren genau 4:50 Minuten schon verstrichen. Ich hatte also nur mehr etwas mehr als 25 Minuten Vorsprung, bis das Catcher Car sich auf den Weg machen würde… Zudem waren vor mir sooo viele Läufer, die sicher nicht in den ersten oder zweiten Startblock gehört hätten (weil sie teilweise sogar schon nach den ersten Kilometern Schritt gehen mussten!!!), was ein schnelles Laufen durch die vielen Überholmanöver ebenfalls extrem erschwerte.

Naja, anfangs war ich zwar etwas frustriert und verärgert, aber schlussendlich dachte ich mir: was soll’s! Es geht hier ja eh nicht um Bestzeiten und persönliche Rekorde, sondern viel mehr um den guten Zweck, ein tolles Miteinander mit den Rollstuhlfahrern (von denen wirklich enorm viele unterwegs waren!) und daß es vielleicht tatsächlich einmal möglich sein wird, durch die Rückenmarksforschung Querschnittslähmungen heilen zu können. Und so setzte ich schnell wieder ein Lachen auf, freute mich, daß ich überhaupt laufen kann und darf, und genoss die tolle Atmosphäre in Wien.

Als ich dann schließlich sogar den Pacemaker für 21 Kilometer überholt hatte, war ich kurzfristig der Meinung, es vielleicht doch noch zu schaffen, einen Halbmarathon zu laufen. Doch schon wenige Kilometer später waren meine Hoffnungen auch schon wieder zunichte: hupende Motorräder von hinten kündigten die baldige Ankunft des Catcher Cars an, was mich und viele Läufer rundherum in Panik versetzte! Wir waren ja erst etwas mehr als 17 Kilometer gelaufen und gerade mal bis zum Praterstern gekommen! Jetzt hieß es, zumindest noch einmal zu einem Schlusssprint anzusetzen und es dem Auto nicht so leicht zu machen, näher zu kommen…!

Doch mehr als 17,63 km sind es dann leider trotzdem nicht geworden! Nix mit der Revanche für 2015 in München! Wieder kein Halbmarathon geglückt…! Aber der Spaß war trotzdem riesengroß und die Botschaft somit eindeutig: ich muß 2017 einfach wieder mit dabei sein und mein Ziel dann nächstes Jahr erledigen! Aber dann stelle ich mich sicher in den 1. Startblock – das ist fix! 🙂

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2 Kommentare

  1. Martina sagt:

    Liebe Angelika, gratuliere zur tollen Leistung! Muss ein super Erlebnis sein – ich hoffe, dass ich es nächstes Jahr auch endlich schaffe. LG Martina

    • Angelika sagt:

      Danke! Es war echt ein tolles Erlebnis! Vor allem, da das Wetter auch so mitgespielt hat und die Public viewing area natürlich knall-voll war! Alles Liebe und einen schönen Outdoor-Sommer!

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