Bike-Woche Livigno

24. Juni 2015

Sozusagen als „Erholung“ nach dem Schliersee Alpen Triathlon machten wir uns gleich am Sonntag nach dem Rennen auf nach Livigno, um mit ein paar Freunden eine Woche entspannten Bike-Urlaub in Livigno zu verbringen. Obwohl das Wetter im Vorfeld nicht unbedingt rosig aussah, ließen wir uns nicht abschrecken und bemerkten bald, daß sich unser Optimismus auszahlen sollte…

Als Base-Camp hatten wir uns das Hotel Larice**** mitten in Livigno am Beginn der Fußgängerzone ausgesucht, das nicht nur aufgrund der Lage ein Highlight war, sondern auch mit köstlichem Frühstück, tollen Öko-Zimmern, Wäsche-Service und vor allem einer unglaublich herzlichen Freundlichkeit des Personals punkten konnte. Gerade als Bike-Hotel hat es nicht nur gehalten, was es versprochen hatte, sondern uns darüber hinaus sogar richtig begeistert! Wir werden sicher wieder kommen – egal ob im Sommer oder Winter…! 🙂

Aber nun erst mal zurück zum Beginn unserer Woche:

wir kamen also – wie gesagt – am Sonntag Nachmittag nach knapp 5 Stunden Fahrt in Livigno an und beschlossen, gleich eine kleine Einroll-Tour ins Valle delle Mine zu machen. Obwohl es die ersten Minuten noch leicht nieselte, waren neben Clemens und mir auch Jutta & Gerhard sowie Harald und Peter mit von der Partie! Wir pedalierten flowig, ohne viel Höhe zu machen, an den Seiten des Tales dahin, bis wir dann in ein Flusstal einbogen und schließlich zur Alpe delle Mine kamen. Dort waren dann einige Höhenmeter zu absolvieren (teilweise auch zu schieben), ehe wir auf der selben Seite des Tales einfach ein paar hundert Höhenmeter weiter oben einen ebenso flowigen Trail wieder zurück nehmen konnten. Mit viel Adrenalin und Vorfreude, was uns noch alles erwarten würde, kehrten wir dann ins Hotel zurück.

     

 

 

 

 

 

 

Am Abend trafen wir uns zum Abendessen mit einer weiteren 7-köpfigen Gruppe aus Salzburg, die aber nicht bei uns im Hotel, sondern in einem Appartement einquartiert war und weniger Touren fahren wollte, als eher den Bikepark zu shredden. Trotzdem war es lustig, sicher immer wieder mal über den Weg zu laufen bzw. doch die eine oder andere Aktivität auch mal gemeinsam zu machen.

Gleich am nächsten Tag wollten dann auch wir erst mal unsere Fahrtechnik etwas schulen und beschlossen, eine Liftkarte für den Bikepark zu kaufen. Da einzelne Teilnehmer unserer Gruppe mit Brems- und Kurventechniken noch nicht so vertraut waren, schoben wir ein paar Übungen auf der Schotterstraße ein, bis wir uns dann auf die blauen und schließlich sogar roten Trails des Bikeparks wagten und viel Spaß mit Anliegern und etwas gefinkelteren Waldstücken hatten. Auch dieser Tag hat riesig Spaß gemacht, obwohl wir nass und dreckig wurden (oder vielleicht gerade deshalb…?!), und so wussten wir schließlich auch unser Wäsche-Service im Hotel zu schätzen!

Am Dienstag war unsere Truppe dann erstmals komplett, denn am Vorabend war mit Christine noch die letzte aus unserer Hotel-Gruppe angereist, sodass wir nun vollzählig in Richtung Passo d’Eira treten konnten. Doch – mit treten war da am Beginn nicht so viel…! Wir hatten einen steilen Schotterweg unterhalb des Mottolino  zu bezwingen, der von fast allen von uns schiebenderweise zurück gelegt wurde! Doch am Pass angekommen, wurden wir nach einem kurzen Asphaltstück schon mit dem ersten Traum-Trail belohnt, der uns geradewegs nach Trepalle und zu einem leckeren Espresso führte! Über super schöne Almen und einem Flusstal folgend erreichten wir auf einem traumhaften Wald-Trail dann wieder den Livigno-See und den Ausgangspunkt unserer Tour.

 

 

 

 

 

 

Der vierte Tag war für mich der Highlight-Tag der ganzen Woche (wobei ich das vorab noch nicht ahnen konnte und sogar etwas skeptisch über die Tourwahl war, war sie doch eher eine kurzfristig entschiedene Notlösung…): Christine, Gerhard, Clemens und ich fuhren mit den Autos über die Bernina nach Pontresina und nahmen uns vor, den Lagalb zu umrunden. Gesagt – getan…! Bei ziemlich kühlen Temperaturen strampelten wir los, von Pontresina über schöne Wanderwege zur Station Morteratsch, dann über ein steileres Waldstück zur Diavolezza und schließlich zum Lago Bianco. Pünktlich zu unserer Mittagspause kam dort die Sonne zum Vorschein, wärmte uns und begleitete uns von nun an den ganzen Tag. Ein unglaubliches Panorama der Bernina-Gletscher eröffnete sich vor uns und begeisterte uns bei jeder Pause auf’s neue. Bis hinauf zur Fuorcla Minor waren es zwar noch einige anstrengende Höhenmeter, und auch danach hatten wir immer wieder mühsam Schneefelder zu überqueren, doch die Strapazen schienen uns heute alle nicht weh zu tun – wir genossen einfach den herrlichen Tag und die atemberaubende Bergkulisse. Darüber hinaus wurden wir dann noch mit einem tatsächlich epischen Trail das Val Minor hinunter bis nach Pontresina belohnt, der nur kurz von einem Asphalt-Stück unterbrochen wurde. Ganz geflasht von den tollen Eindrücken gönnten wir uns noch ein Eis, bevor wir wieder nach Livigno zurück fuhren.

 

 

 

 

 

 

Auch am Donnerstag machten wir einen Abstecher in die Schweiz und erkundeten die Trails im Oberengadin zwischen St. Moritz und Maloja. Diesmal waren wir wieder zu siebt und genossen die flowigen Waldstücke von Silvaplana den Seen entlang bis nach Segl Maria und Maloja. Im urigen Schweizerhaus machten wir eine kleine Mittagsrast, bevor es hinauf zur Alp Petpreir ging und von dort wieder zurück nach Silvaplana.

 

 

 

 

 

 

Wer in Livigno Urlaub macht, kann natürlich auch nicht umhin, einen Abstecher ins Val Müstair zu wagen. Und so beschlossen wir (diesmal sogar zu 10. durch Verstärkung von Tabby, René, Max und Bernie), nach Santa Maria zu fahren und von dort die Tour „Senda Val Müstair“ nachzufahren. Wir konnten auf schönen Wegen im Nu über 700 Höhenmeter überwinden und erreichten dann pünktlich zur Mittagspause Lü, wo wir in einem urigen Gasthaus Gerstensuppe und Apfelstrudel genossen. Über einfache Schotterstraßen und schließlich sogar ein paar romantische Almwege kamen wir zu den Alpen Champatsch und da Munt, von wo wir uns dann schöne Trails zum Ofenpass hinunter bzw. bis ganz zurück nach Santa Maria erhofften. Leider wurden wir diesmal aber etwas enttäuscht, denn der Wanderweg zum Ofenpass war kaum fahrbar, und auch die Alternativen zur asphaltierten Passstraße hinunter nach Santa Maria waren leider nicht erfolgreich.

 

Doch damit gaben wir uns natürlich nicht zufrieden und beschlossen, uns am letzten Biketag noch einmal an den Ofenpass shutteln zu lassen und dort zumindest die Trails hinunter nach Livigno zu finden. Mit Christine, Harald, Clemens und mir waren allerdings nur mehr 4 Kandidaten mit dabei, denn die anderen waren teilweise bereits abgereist oder ließen die Woche ruhiger ausklingen. Kalt war es an diesem Samstag, und die Vorhersagen hatten teilweise sogar Schnee am Radar. Doch auch das konnte uns nicht davon abbringen, zur Alpe Buffalora zu starten und dort über die herrliche Hochebene des Jufplaun zu treten. Kurz vor der Alpe Mora führte unser Weg nach rechts weg und folgte einem genialen Singletrail und dem Bach Aua da Val Mora bis zum Lago di San Giacomo. Von dort hieß es dann noch einmal hoch zu treten zum Passo die Valle Alpisella, wo uns (nach leichtem Schneefall zu Beginn der Tour und Sonnenschein im Val Mora) ein eisiger Graupelschauer erwartete. Wir hielten uns daher gar nicht allzu lange am Pass auf und folgten dem Weg hinunter zum Livigno-See, den wir wieder bei Sonnenschein erreichten.

 

 

 

 

 

 

Insgesamt muss ich sagen, daß mir Livigno wieder unglaublich schöne und spannende Erlebnisse beschert hat, daß noch lange nicht alle Trails entdeckt sind (Stichwort: Carosello!) und wir sicher noch einmal wieder kehren werden (…oder müssen!)!

Ich hoffe, daß es auch den anderen so ergangen ist, und freue mich, daß wir uns – dank der tollen Bilder von Clemens – noch oft an diese schöne Reise erinnern können.

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