Fuschlseecrossing & 70.3-WM in Zell am See

3. September 2015

Es ist kaum zu glauben: schon fast Saisonschluss und immer noch so viel los…! Und das beste: wir mittendrin! 🙂

Eingeläutet wurde der Wettkampfreigen letzten Samstag am Fuschlsee, wo Jaki Schmidlechner   und seine Crew zum Fuschlseecrossing riefen und 2 Strecken anboten, die es zu bewältigen gab: entweder die 2,1km lange Strecke vom Strandbad Stöllinger bis zum Fuschlseebad oder aber die 4,2km lange Gesamtdurchquerung des Fuschlsees mit Start im Strandbad Hof. Ich mußte nicht lange überlegen und meldete mich natürlich für die Gesamtdistanz an. 3km war ich ja schon einmal in Obertrum geschwommen, und so würden die 4,2 wohl hoffentlich auch packbar sein, dachte ich mir…

Und so versammelten wir uns am Samstag Mittag im Fuschlseebad zur Wettkampfbesprechung, von wo wir dann auch mit Bussen nach Hof geshuttelt wurden. Dank meinen Freunden von Triathlon Mattigtal konnte ich sogar eine private Mitfahrgelegenheit nutzen und kam ganz entspannt in Hof an. 1 Stunde hatten wir noch Zeit für Vorbereitungen, die aber wie im Flug verging: viele bekannte Gesichter aus der Schwimm- und Triathlonszene waren da, mit denen ich mich ablenken konnte, Jaki sprach ein paar Worte und interviewte Markus Fachbach und Boris Stein, und auch Dirk Bockel verriet Tips und Tricks, wie die Orientierung nach Fuschl funktionieren sollte.

Und so fiel um 14 Uhr auch schon der Startschuss, und wir machten uns auf eine laaaange Schwimmreise auf nach Fuschl…. Es war sehr angenehm, daß sich das Starterfeld aufgrund der stark variierenden Schwimmniveaus gleich auseinanderzog und – anders als bei Triathlonwettkämpfen – kaum ein Gemenge oder Gewühl entstand. Ich konnte bald meinen Rhythmus finden und schwamm zügig drauf los. Nur leider verlor ich bereits nach den ersten paar Minuten meine Nasenklammer, was mich beim Schwimmen zwar nicht beeinträchtigte, sich später zuhause aber mit einer allergischen Schnupfen-Reaktion rächte…

Langsam müßte ich doch in der Hälfte sein, dachte ich mir, denn Dirk Bockel hatte versprochen, daß ab der Hälfte die blaue Rutschbahn des Fuschlseebads und damit das Ziel sichtbar werden würde. Doch ich sah und sah keine Rutsche… Entweder sehe ich so schlecht oder es ist einfach noch so weit, grübelte ich herum… Als ich schon ungefähr eine Stunde unterwegs war, ließ sie sich dann endlich am Ufer ausmachen und ich bekam sofort einen zusätzlichen Motivationsschub, es nun bald geschafft zu haben! Mit vollem Einsatz und gefühlten Torpedo-Beinen gab ich alles und versuchte noch, andere Schwimmer zu überholen, bis mir 2 Helfer nach 1:25:46 Stunden eeeendlich aus dem Wasser halfen und ich k.o. an Land torkelte. Dort erwarteten mich schon Jaki, den ich aus lauter Freude leider nass gemacht hatte (sorry! 🙂 ),  die Mattigtaler Fans und natürlich Clemens, der mich wieder begleitet hatte.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Helfern, Organisatoren und Mohrenwirt-Crew-Mitgliedern ganz herzlich für das tolle Event bedanken! Es war mein erstes, aber sicher nicht mein letztes Mal, beim Fuschlseecrossing dabei gewesen zu sein!

Für einige Teilnehmer hieß es am nächsten Tag, den See gleich noch einmal zu bezwingen, nämlich zu Fuss auf der 12km langen Laufstrecke um den See herum. Doch mich zog es am Sonntag an einen anderen See, weiter ins Gebirge hinein, wo nämlich die 70.3-Weltmeisterschaft der Triathleten ausgetragen wurde: nach Zell am See!

Schon seit Monaten versuchten sich sowohl Pro’s als auch Agegrouper für dieses Saisonhighlight zu qualifizieren, das ja erstmals außerhalb Nordamerikas stattfand, und das sensationellerweise gleich bei uns um die Ecke…!

Und so konnte auch ich mir das Spektakel natürlich nicht entgehen lassen! Obwohl ich schon über eine Stunde vor dem Startschuss im Strandbad Schüttdorf war, konnte ich gerade noch einen Platz in der zweiten Reihe beim Schwimmausstieg erkämpfen. Es waren unglaublich viele Fans vor Ort, mit Fahnen und Plakaten bewaffnet und so international, wie man es selten bei Triathlon-Events in unseren Breiten mitbekommt.

Nach einer Vorstellrunde der Profi-Athleten fiel dann um 10:45 Uhr der Startschuss, und Welle für Welle stürzten sich die Teilnehmer in die Fluten, um sich auf die 1,9km lange Schwimmstrecke, die 90km-Radrunde und den Halbmarathon am Zeller See entlang zu machen. Und bereits nach 22 Minuten kamen mit Javier Gomez und Jan Frodeno die ersten Favoriten aus dem Wasser!

 

 

 

 

 

 

 

Da das Gedränge immer unerträglicher wurde, beschloss ich, mich nun in den Stadtkern von Zell auf zu machen, um dann dort die Führenden auf der Radstrecke beklatschen zu können. Ich wanderte also am See entlang in Richtung Zentrum und traf dabei auch auf meinen Vereinskollegen Robert, der das Geschehen genauso euphorisch wie ich verfolgte. Wir fanden in Zell gleich einen tollen Platz an der Durchfahrtsstraße, noch dazu im Schatten, wo wir gespannt auf die ersten Radler warteten. Unseren Ironman-Apps zufolge sollte wohl Andi Böcherer führen, doch die Überraschung war groß, als Andi Dreitz gefolgt von Jan Frodeno uns als erste passierten! Die Deutschen waren überhaupt in starker Form, denn danach folgten  mit Böcherer, Frommhold und Raelert gleich 3 weitere Deutsche, und zudem Sebastian Kienle auf der 8.

Bei den Damen war natürlich die Schweizerin Daniela Ryf (nicht sehr überraschend) an der Spitze und konnte sich auch schon einen deutlichen Vorsprung erarbeiten. Doch je mehr Fahrer an uns vorbei düsten, desto näher rückte der Wechsel zum Laufen. Und so wollten wir uns wieder in Richtung See bewegen, um dort einen geeigneten Überblick über die Laufleistungen zu erhalten. Wir standen erst direkt am Bahnübergang, wo uns Frodeno als erster entgegen kam. Auch Sebastian Kienle dürfte sich das Rennen perfekt eingeteilt haben, denn er lag nun mittlerweile schon an 4. Stelle! Wir wanderten noch ein bißchen weiter in Richtung Thumersbach, da man die Läufer dort von beiden Seiten kommend beobachten kann, und waren sehr überrascht, als Sebi in der zweiten Runde schon auf Platz 2 lag, gefolgt von Gomez und Raelert. In heller Aufregung marschierten wir nun wieder in Richtung Stadtkern, um den Zieleinlauf direkt an der Finishline verfolgen zu können. Da es extrem heiß war und der Zielkorridor in der prallen Sonne lag, änderten wir kurzfristig unseren Plan und begaben uns auf die schattige Dachterrasse eines Cafe’s, wo wir das Spektakel nun toll von oben (und mit einem Glas Weissbier in der Hand) verfolgen konnten! 🙂

Schlussendlich hiess der Sieger dann verdienter Weise Jan Frodeno, gefolgt von Sebastian Kienle und Javier Gomez. Michi Raelert war im Zieleinlauf wohl schon etwas unaufmerksam, denn er wurde noch auf den letzten Metern von Bart Aernouts übersprintet und wurde so nur 5.! Bei den Damen kam erwartungsgemäß niemand an die Zeit von Daniela Ryf heran, die somit überlegen vor Heather Wurtele und Anja Beranek gewann.

 

 

 

 

 

 

 

Auch wenn meine Leistungen wohl noch mindestens 45 Minuten davon entfernt sind, um einen Slot zu ergattern und auch einmal an einer WM teilnehmen zu dürfen, so war dieses Event in Zell am See doch eine riesen Motivation, weiter hart an mir zu arbeiten und den Winter effektiv für kommende Wettkämpfe in meinem EM-Jahr 2016 zu nutzen! Irgendwann werde ich es sicher zu einer 70.3-WM schaffen, wo auch immer sie dann stattfinden wird…!

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