Roadtrip Teil II

10. Oktober 2014

Nachdem ich den Stoneman erfolgreich in 2 Tagen hinter mich gebracht und mir eine Nacht – statt im Bus – in einer Pension gegönnt hatte, brach ich wieder auf und wollte den Vinschgau unsicher machen. Doch leider zeigte sich mir auch hier kein anderes Bild als in den Dolomiten: Nebel, wohin das Auge reichte…

So fuhr ich kurzerhand weiter über den Reschenpass und Nauders wieder nach Österreich und stellte meinen Bus am Parkplatz des Bikeparks Serfaus-Fiss-Ladis ab. Ich gönnte mir eine Pizza in Fiss und war dann schon ganz gespannt, was mich am nächsten Tag unter und um die Waldbahn herum erwarten würde! Und meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen! Neben Trainingarea, Dirtpark und Pumptrack warteten 3 verschiedene Trails mit unterschiedlichen Lines und steigendem Schwierigkeitsgrad auf mich und ließen mich in der Sonne glühen! Am Nachmittag konnte ich dann sogar meine ersten Teile aus dem Shop verkaufen, bis mich ein Gewitterregen wieder in den Bus zwang und ich die Nacht dann auf dem Campingplatz in Prutz verbrachte.

Früh morgens ging es dann am nächsten Tag über Scuol und den Flüelapass nach Lenzerheide, wo ich mich mit lieben Freunden zu einem Biketag verabredet hatte. Bei der Ankunft staunte ich nicht schlecht, als der Parkplatz der Rothornbahn komplett  gesperrt war und ich – an Horden von aufgeregten Bikern vorbei – mir eine andere Abstellmöglichkeit suchen mußte. Genau an diesem Tag fand nämlich – was wir nicht wußten – der testRIDE Lenzerheide statt, ein Event, bei dem Biker einen Tag lang gratis die Produkte und Bikes der neuen Saison testen dürfen. Die Wartezeiten an den Liften waren trotzdem erträglich, und so hatte ich – auch dank der immer wieder durchblinzelnden Sonne – einen tollen Biketag mit schönen Abfahrten und lustigen Freunden.

Danach entschloss ich mich, doch keinen zweiten Tag in Lenzerheide zu verweilen, sondern weiter ins Engadin vorzudringen und mir mal Savognin und das berühmte Cube-Hotel anzusehen! Von dort gings dann weiter über den Julierpass, bis ich bei herrlichem Sonnenschein nach Silvaplana gelangte und aufgrund des genialen Blicks auf Corvatsch und Morteratsch beschloss, hier am See zu bleiben und mir einen schönen Fleck am Campingplatz zu suchen. Glücklich und voller Vorfreude schlief ich im Bus ein, denn am nächsten Tag sollte es nach Maloja gehen!

Gesagt getan…! Nach einem kurzen Frühstück im Bus machte ich mich mit dem Bike auf den Weg und folgte den Spuren einer Engadin-Tour, die am Silvaplanasee entlang über Sils nach Maloja und von dort in einer Schleife wieder zurück nach St. Moritz und Silvaplana führte. In Maloja selbst war ich etwas überrascht, daß es sich hier um einen Ort am Ende eines „Hochplateaus“ handelt, den ich fast eben erreichte, und daß der Malojapass nur auf anderen Seite des Ortes nach unten führt. Ich versuchte auch, hier den Anfängen der Marke Maloja etwas nachzuspüren, verweilte ein bißchen und machte mich dann wieder auf den Weg über meinen Engadin-Trail heim auf den Campingplatz!

     

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Tag, der sehr kalt begann und an dem ich sehr froh über meinen Gas-Tee-Kocher war, entschied ich mich, in einer gemütlichen Bus-Tour über St. Moritz, Pontresina und den Bernina-Pass nach Livigno zu fahren. Die Bergwelt auf dieser Strecke war einfach atemberaubend und zwang mich immer wieder zu schnellen Foto-Stops…!

Doch schlussendlich kam ich dann doch in Livigno an und bezog nach einem kleinen Erkundungslauf durch den Ort eine nette Pension mitten im Zentrum, die genau gegenüber des Mottolino-Bikeparks lag. „Da kann ich nicht so falsch liegen“, dachte ich mir… Und so startete ich natürlich auch gleich am nächsten Morgen mit meinem Bike zum Park und machte die Trails unsicher! Beeindruckt von der tollen Beschaffenheit und der Vielzahl der Trails konnte ich kaum genug bekommen, bis mich dann ein gerissenes Schaltkabel zu Dr. Rent, dem Schrauber-Shop des Bikeparks, zwang.

Doch Livigno kann noch viel mehr! Denn am folgenden Tag entschloss ich mich, wieder selber nach oben zu treten und eine schöne Tour ins Valle delle Mine zu fahren. Vorbei am Larix-Hochseilgarten ging es auf einem super schönen Wanderweg, immer leicht flowig auf und ab, ins Valle delle Mine und zur gleichnamigen Alpe Mine. Von dort führte der Weg kurze Zeit sehr steil nach oben, was für mich eine ca. 1km lange Schiebestrecke bedeutete. Doch ab der kleinen Almhütte entschädigte der Wanderweg wieder mit epischen Flowpassagen und einem tollen Blick über Livigno für die kurzen Strapazen. Ich kam dann in der Nähe des Mottolino Bikeparks auf eine Asphaltstraße, von der etwas versteckt nach rechts weg ein Singletrail hinunter nach Livigno führte. Und das war ein Naturtrail vom Feinsten! Technisch schon etwas anspruchsvoll, aber auch so viel befahren, daß sich richtige Anlieger gebildet haben! Einfach genial!

     

 

 

 

 

 

 

Obwohl ich total begeistert war von Livigno und noch viel zu erkunden gehabt hätte, machte ich mich am nächsten Morgen wieder auf die Reise und steuerte meine Ziel-Destination im Ländle an: den Bikepark im Brandnertal! Dabei genoss ich ein Wochenende lang das Verwöhnprogramm bei Mama und konnte endlich wieder mal in einem feinen Bett schlafen – heiße Dusche und Vollpension inklusive!

Am ersten Tag des Wochenendes war das Wetter leider nicht so berauschend, aber immerhin hat es nicht geregnet. Und so startete ich mit meinem Bike in den Bikepark und stattete den Jungs um Mike Marte einen Besuch ab! Der Park ist erst seit August diesen Jahres geöffnet, wird aber sehr ambitioniert und engagiert geführt. Bisher sind zwar nur die blaue und die rote Line geöffnet, aber Spaß ist hier definitiv garantiert. Vor allem die Northshore-Elemente hatten es mir angetan! Bei meinem Besuch hatte ich zwar etwas Pech, da die Strecke seeehr nass war, doch einen ersten guten Eindruck konnte ich mir jedenfalls davon machen.

Der zweite Tag im Brandnertal stand dann ganz im Zeichen von Maloja-Shopping, was sehr lustig war und auch extrem gut ankam! Ich stellte meinen Bus einfach mitten auf den Parkplatz vor dem Sessellift, und da das Wetter so schön war, war dort auch mächtig was los! Egal ob Biker, Wanderer oder Familienausflügler, jeder war neugierig und machte einen kurzen Stop vor meinem Shopping-Bus! An dieser Stelle auch nochmal Dankeschön an Mike Marte, daß ihr mir diese Möglichkeit geboten habt!

Alles in allem war mein Roadtrip ein voller Erfolg! Ich hatte unglaublich schöne Erlebnisse, viele sich einprägende Erfahrungen und Eindrücke, und freue mich, daß ich auch wieder gesund und wohlbehalten zurück gekehrt bin. Alleine zu sein, mitten in der Natur, mit meinem Bus und nur mit dem Notwendigsten ausgestattet, hatte etwas ganz Spezielles und Erdendes. Voller Kraft und Energie bin ich jetzt wieder in meinen Job zurück gekehrt und bin mir sicher, daß ich so etwas schon bald mal wieder machen werde!

 

Kommentar hinterlassen