Fuschlsee-Woman

5. September 2018

Klingt cool, oder?! Leider bin ich’s nicht geworden – soviel schon mal vorab -, doch ich konnte zumindest den 6. Platz in meiner Altersklasse abräumen! 😉

Letztes Wochenende hieß es am Fuschlsee „Race the Lake“, wobei gleich 2 Bewerbe angeboten wurden: einerseits das Fuschlsee-Crossing am Samstag und andererseits der Lauf um den Fuschlsee am Sonntag. Und für diejenigen, die eben beides absolvieren wollten, wurde als Gesamtwertung der Titel „Fuschlsee-Man“ bzw. „-Woman“ ausgelobt.

Am Samstag morgen tat ich mir schwer, aus dem Bett zu steigen, denn es war ein grauer und nebliger Tag, fast schon herbstlich. Nach der langen Hitzeperiode im Juli und August war nun tatsächlich die angekündigte Kaltfront im Salzburger Land angekommen und hatte feuchte und kühle Luft mit sich gebracht. Bei gerade einmal 14°C Außentemperatur machte ich mich also auf nach Fuschl, um meine Startunterlagen abzuholen und viele bekannte Gesichter zu treffen. Das Hallo war riesengroß, denn es war nicht nur eine riesige Abordnung der Generali Schwimmunion Salzburg am Start, sondern auch viele Teilnehmer des heurigen Tri-Openings, die noch einmal den Weg an den Fuschlsee gefunden hatten!

Generali Schwimmunion

Zu unser aller Freude war es am Fuschlsee tatsächlich trocken, was auch bis kurz vor Ende meines Rennens so bleiben sollte. Wir konnten nach dem Race-Briefing daher in Ruhe Fotos machen, gelangten (auch dank des Shuttles) trockenen Fusses zum Schwimmstart am anderen See-Ende und hatten Zeit, über die beste und direkteste Linie an die andere Seite des Sees zu diskutieren. Nachdem wir unseren Wechselbeutel abgegeben und uns in unsere Neos geschält hatten, ging es auch schon los!

Es war kurz vor 14 Uhr, und knapp 200 See-Crosser machten sich auf die 4,2 Kilometer lange Strecke hinunter nach Fuschl! Ich wollte heuer einmal versuchen, an einer Gruppe dran zu bleiben, um etwas Wasserschatten zu bekommen und mir die Sache etwas zu erleichtern, doch auch heuer wieder vergeblich. Nach dem ersten großen Gewühl auf den Anfangsmetern fand ich mich schnell alleine mitten im See wieder, ohne Anschluss und ohne Füsse eines Vordermannes, an die ich mich hätte hängen können. Na ja, dann schwimm ich halt wieder alleine, dachte ich mir… Ich weiß gar nicht so genau, was mir während des Schwimmens so alles durch den Kopf gegangen war, denn 4,2 Kilometer sind lang… Manchmal hab ich mich auf gute Technik konzentriert, dann wieder an noch ausständige Rennen gedacht, immer wieder mal den Kopf hebend, um zu sehen, ob die blaue Rutsche vom Fuschlseebad schon erkennbar ist…

Irgendwann, gefühlt im letzten Drittel des Rennens, schwamm dann doch noch ein Kollege relativ nahe an mir vorbei, was ich sofort nutzte und versuchte, an ihm dran zu bleiben! Das war genau die Motivation, die ich für die letzten paar hundert Meter noch gebraucht hatte. Jetzt hieß es beißen, um den Wasserschatten ja nicht zu verlieren! Ufff – geschafft! Nach 1:23:06 h  hatte ich wieder festen Boden unter den Füßen und konnte Jaki Schmidlechner – mittlerweile eingehüllt in einen Regenmantel – in die Arme fallen! Ich wartete noch auf ein paar Kollegen, die nun der Reihe nach an Land kamen, und freute mich dann auf eine heiße Dusche und das mega leckere Mohrenwirt-Finisher-Buffet!

Am nächsten Morgen war es – zumindest Wetter-technisch – nicht viel besser! Ganz im Gegenteil! Mein Auto-Thermometer zeigte gerade einmal mehr 7° C an, und es nieselte durchgehend. Ich hatte mir schon vorsorglich einen Müllsack mitgenommen, den ich mir überstülpte und so relativ trocken auf meinen Start warten konnte. Sobald das Rennen einmal losgegangen war, würde ich sowieso nicht mehr frieren, da war ich mir sicher…

Gesagt, getan! Um kurz vor 09:00 Uhr begann der Countdown am Dorfplatz in Fuschl, ich entledigte mich noch schnell meines Regen-Kondoms, und los ging’s! Zuerst hinunter durch den Ort, vorbei am Strandbad und weiter auf den Rundweg um den Fuschlsee! Nachdem alle losgestürmt waren wie die Wilden, konnte ich trotzdem ein für mich sehr gutes Tempo finden und hatte auch kaum Stau an den Engstellen des Weges. Meine Taktik ging voll auf: ich hatte mir vorgenommen, bis zum Schloß nicht zu überziehen, sondern ein gutes Tempo zu finden, dann an der kurzen Seite des Sees das Tempo zu halten und schlußendlich am Rückweg (meiner Lieblings-Seeseite) nochmal zu forcieren! Läufer um Läufer konnte ich einsammeln, vor allem da viele an den knackigen Schupfern auf der zweiten Seeseite dem hohen Anfangstempo Tribut zollen mußten. Hochmotiviert konnte ich also das Rennen zu Ende laufen und meinen Einlauf am Dorfplatz in vollen Zügen genießen!

Obwohl die Veranstalter leider etwas Pech mit dem Wetter hatten, war es ein grandioses Wochenende mit toller Stimmung und begeisterten Teilnehmern! Vielen Dank daher an alle, die das ganz Jahr über all ihr Engagement in so ein Event stecken und dann von den äußeren Umständen leider nicht ganz so belohnt werden, wie sie es sich verdient hätten! Ihr wißt ja, daß ich eigentlich kaum ein Rennen mehrmals starte, aber auf „Race The Lake“ habe ich auch 2019 wieder Bock! 🙂

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