Kurz und knackig…

28. Oktober 2018

…so sollten meine nächsten Laufeinheiten aussehen, am besten integriert in einen Wettkampf, hart und schnell, so, daß ich „endlich“ mal an meine Grenzen gebracht werde. Das war die Vorgabe meines Trainers. Und nicht nur seine: auch Clemens hat diese Vorstellung sehr gefallen… 🙂

Mein Problem nur: ich mag das üüüüberhaupt nicht! Lieber laufe ich 10 Halbmarathons, die ich dafür in „meinem“ Tempo und mit schönem Pacing absolvieren kann, als in einem 5-Kilometer-Lauf voll an mein Limit zu müssen. Naja…. Aber ich weiß natürlich auch, daß es höchste Zeit ist, an meinem Speed zu arbeiten, um auch auf den längeren Distanzen endlich vom Fleck zu kommen. Also stellte ich mich der ungeliebten Aufgabe und meldete mich zu 2 (zugegebenermaßen) wunderschönen 5-Kilometer-Läufen an!

Der 1. fand am letzten Wochenende am Wolfgangsee statt und nannte sich Panoramalauf. Neben dem Marathon, dem klassischen 27-Kilometerlauf und einem 10-Kilometer-Uferlauf war dies die kürzeste Option, die man wählen konnte. Die Strecke führte von Strobl über den Bürglstein bis ins Zentrum von St. Wolfgang und wurde ihrem Namen „Panoramalauf“ vollkommen gerecht! Wenn es nicht von Anfang so zur Sache gegangen wäre, hätte man wunderbare Aussichten über den See gehabt und die sich doch noch zeigende Sonne am malerischen Ufer genießen können.

Doch wie immer bei so kurzen Läufen hieß es auch hier nach dem Startschuss gleich, die Beine in die Hand zu nehmen und zu laufen, was das Zeug hält. Wie ihr euch denken könnt, habe ich es die letzten Jahre tunlichst vermieden, an sowas teilzunehmen und war daher auch nicht erfahren, wie ich diesen „Sprint“ angehen sollte. Ich hängte mich also an Jutta von besserlaufen.at und dachte mir, daß sie schon wissen würde, wie man so einen Lauf bestreitet. Sie war ein perfekter Pacemaker, sodaß ich gut in meinen Rhythmus kam und die ersten Kilometer relativ locker überstand. Am Bürglstein fühlte ich mich sogar so gut, daß ich etwas zulegen und auch am kurzen Downhill einige Läufer überholen konnte. Jetzt nur noch nach St. Wolfgang hinauf, und schon war es geschafft! Ich blickte erst im Ziel auf die Uhr und war mega stolz, daß ich die 5,2 Kilometer trotz Hügel tatsächlich in 26:16 Minuten und damit fast einem 5er-Schnitt absolvieren konnte.

Heimlich überlegte ich mir schon, was wohl nun in Lengau bei der Herbstrosen-Trophy möglich wäre?! Denn dort sind es nur 5 Kilometer genau, und auch etwas weniger Höhenmeter… Clemens war sich sicher, 24:30 Minuten müssten schon drin sein. Oje, dachte ich mir… Könnte ich das wirklich schaffen? Aber er wußte natürlich genau, daß er damit meinen Ehrgeiz angestachelt hatte und ich alles geben würde, um es zu probieren…

So stand ich heute morgen also bei 4 Grad Außentemperatur und Nieselregen in Lengau und freute mich riesig, als ich viele Mattigtaler Vereinskollegen im Start- und Zielgelände versammelt sah! So lang es irgendwie ging, hielten wir uns in der warmen Turnhalle auf und begaben uns erst in letzter Minute zum Aufwärmen. Um 11 Uhr fiel dann endlich der Startschuss, und vorbei war die Kälte und das Bibbern! In einem Affenzahn ging es gleich zur Sache, von der Turnhalle hinunter zur Kirche, kurz an der Hauptstraße entlang und dann rechts weg in Richtung eines Waldstückes. 2 Damen, die mir auch zu meiner Altersklasse zu gehören schienen, zogen an mir vorbei und hatten damit meine volle Aufmerksamkeit. Ich wollte sie auf keinen Fall ziehen lassen. Doch als mich dann auch noch Stefan und Robert (beide Mattigtaler) überholten, war meine Motivation grenzenlos! Nur nicht schwächeln, dachte ich mir. Die hole ich mir wieder! 🙂

 

 

 

 

 

 

Stefan lieferte heute ein geniales Rennen ab, sodaß ich ihn leider nicht mehr einholen konnte, doch Robert hatte ich irgendwie immer im Blick. Als es dann im Waldstück nochmal etwas welliger wurde, versuchte ich, alle meine Kräfte zusammen zu nehmen und nochmal anzugreifen. Glücklichweise hatte ich auch meine 2 Damen immer zur Seite, die mich ebenfalls pushten und von denen ich auf keinen Fall abreissen lassen wollte. Und so holte ich Robert kurz vor Ende des Waldstücks tatsächlich ein und konnte mich mit letzter Kraft und völlig ausgepowert ins Ziel retten!

Und das beste: Clemens hatte tatsächlich recht: 24:15 Minuten standen am Ende auf der Uhr und damit eine neue persönliche Bestzeit! Jippie! Daß dann sogar auch noch ein Podestplatz in der Alterklasse W40 heraus geschaut hat, war sowieso die Krönung!

Mein Fazit: kurze Läufe schmerzen zwar unglaublich, aber dafür sind sie auch schnell wieder vorbei! 🙂 Sie sind eine wunderbare Möglichkeit, viele bekannte Gesichter zu treffen, Spaß zu haben, ohne weit reisen zu müssen, und nicht zuletzt sich auch etwas mit den Vereinskollegen battlen zu können! Ein großen Kompliment möchte ich der Organisation aussprechen, die bei leider nicht sehr einladendem Wetter ein tolles Rennen organisiert und wunderschöne Preise zur Verfügung gestellt hat. Lengau, ich werde sicher wieder kommen…!

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