#trumertriathlonathome – ein Rennen ohne Wettkampf!

26. Juli 2020

Wie der Großteil der Triathlon-Events diesen Sommer ist auch der Trumer Triathlon, der letztes Wochenende hätte stattfinden sollen, der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Doch die Veranstalter ließen den Kopf nicht hängen und riefen kurzerhand zum #trumertriathlonathome auf. So kann man sich seither auf der Seite time2win.at kostenlos für einen Bewerb anmelden, bekommt eine Startnummer zugeschickt und hat dann die Möglichkeit, diesen alleine oder mit Freunden in der Zeit vom 17.07. bis 16.08. zu absolvieren. Es wurde sogar ein Zielkanal aufgebaut, sodaß jeder seine eigenen Finisher-Fotos schießen kann! Und für die ganz Ambitionierten gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, sich nach dem Zieleinlauf im Tourismusbüro mit einem kleinen Finisher-Paket samt Medaille zu belohnen! Ein echt mega Angebot, wie ich finde…!

Nachdem der Trumer Triathlon ja eigentlich das Heimrennen von uns Mattigtalern ist und ich in den letzten Jahren immer wieder mal bei Seecrossing, Sprint- oder Mitteldistanz am Start war, habe ich mich entschlossen, auch heuer mitzumachen, diesmal aber bei der olympischen Distanz!

Gesagt – getan! Mit selbst ausgedruckter Startnummer 424 und meinem gesamten Equipement machte ich mich am Samstag Morgen also zu meinem ersten Triathlon-Event in diesem Jahr auf – und stand dann trotzdem ganz alleine an der Startlinie! Nur einer begleitete mich den gesamten Vormittag: mein Held und Star-Fotograf Clemens, der nur für mich seine Fotoausrüstung auf die Vespa packte und mich kaum eine Sekunde aus dem Auge (bzw. der Linse) ließ…

08:00 Uhr – Startschuss! Zumindest in meinem Kopf fand er statt!! 🙂 Ich machte mich bei ruhigen Verhältnissen, kaum Wind und sogar etwas Sonnenschein auf, die 1.500m im Obertrumer See zu bewältigen. Dabei hatte ich meine Uhr auf 250m Auto-Laps programmiert, sodaß sie also alle 250 Meter vibrierte und ich nach dem 3. Mal wusste, jetzt wenden zu müssen. Es gab ja keine Richtungsbojen oder sonstige Streckenfestlegungen, und das war die einfachste Methode, die 1.500m korrekt abzuschwimmen. Nach 1.519m stieg ich also aus dem Obertrumer See – sogar mit Hilfe eines „Streckenpostens“, denn mittlerweile waren wohl auch andere Teilnehmer gestartet!

Die 1. Disziplin war also schon mal geschafft! Am Skaterparkplatz direkt hinterm See hatte ich im Auto meine Zeitfahrmaschine geparkt, die ich nun herausholte und mit dem nötigen Equipement wie Flaschen und Pannenset bestückte.

Und schon ging es los auf meine 2 Bike-Runden, von denen eine größere mit 30km und eine kleinere mit knapp 13km zu bewältigen waren. Ich fühlte mich toll und freute mich immer riesig, wenn ich Clemens irgendwo im Gebüsch entdeckte, der wieder die perfekte Bildinszenierung zu finden versuchte.

Langsam verschwand die Sonne immer mehr und der Wind wurde etwas stärker, aber es waren noch immer perfekte Racing-Bedingungen. Einzig die Kreuzungen zeigten mir deutlich, daß kein echtes Rennen stattfand und ich nirgends nur einfach drüber rauschen durfte, wie sonst im Wettkampf üblich. Auch der Verkehr um den See herum nahm immer mehr zu und ließ mich an den Komfort von sonst gesperrten Straßen denken.

Lange konnte ich darüber aber nicht sinnieren, denn schon war ich wieder auf der 2. Runde, die sich diesmal deutlich schwerer anfühlte. Ich war die erste wohl doch mit etwas zu viel Übermut angegangen…! Aber dafür war sie kürzer, und so durfte ich nach den ersten Hügeln gleich wieder hinunter nach Obertrum abbiegen.

Die Wechselzone „Auto“ war wieder gefragt! Rad ins Auto, Helm und Radschuhe ab mit Tausch gegen Schildkappe und Laufschuhe! Bereit für die letzten 10 Kilometer!

Der Lauf war diesmal ein ganz besonderer für mich: ich war nämlich mit einem Testanzug von Santini ausgestattet worden und hatte mir darüber hinaus auch noch neue Laufschuhe geleistet, nämlich meine ersten mit Carbonfaser verstärkten Schuhe: den Cloudboom von On!

So war ich ziemlich aufgeregt, wie sich mein neues Equipement wohl anfühlen würde. Und ich war gleich vom ersten Schritt an begeistert! Die nach vorne gewölbte Sohle brachte mich schön über den Vorderfuss, und die Leichtigkeit der Bewegung war von Anfang an genial! Ich spürte aber auch, daß der Schuhe sich doch direkter anfühlte als in der Beschreibung von On angegeben und sich mein Fußgewölbe doch erst daran gewöhnen musste. Der gesamte Fuss arbeitete, und auch in der Wade nahm ich „Reaktionen“ war. Nichts Schmerzhaftes oder Unangenehmes, aber einfach eine andere Belastung. Und da ich mit neuen Schuhen auch schon mal negative Erfahrungen gemacht hatte, beschloss ich, besser nichts zu riskieren und meinen tollen Lauf etwas vorzeitig abzubrechen. Ich denke, daß ich diesen Schuh (nicht nur wegen seiner Geschwindigkeit) lieben werde, daß sich meine Muskulatur und Strukturen aber erst langsam an das neue Material gewöhnen muss.

Ich gab also Clemens Bescheid, und so schossen wir noch ein paar letzte Zieleinlauf-Fotos, die natürlich gestellt waren, aber trotzdem etwas Schönes hatten: mit der Erinnerung an vergangene bzw. der Hoffnung auf bald neue Finishline-Momente hatte auch dieser Zieleinlauf etwas Magisches! Der Stadionsprecher und die Zuschauer waren in meinem Kopf genauso vorhanden wie die Musik und die Konkurrenten auf der Strecke.

Auf was ich aber definitiv nicht verzichten musste, war mein Finisherbier!Danke dem Trumer Tri-Team für die tolle Idee eines privaten Rennens, und bis nächstes Jahr in alter und gewohnter Austragung!

P.S.: Auch was den Santini-Einteiler betrifft, war ich übrigens restlos begeistert! Super Tragekomfort gepaart mit tollem Halt und einem angenehm dünnen Sitzpolster könnten ihn zu einem Lieblingsanzug von mir werden lassen. Und die Testanzugs-Farben passen sogar noch perfekt zu meinem Rad…! Danke, Manuel!

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