Winterpause…?

9. März 2020

Ja, war’s denn heuer ein Winter? Und war’s überhaupt eine Pause? Und wenn ja, ist sie denn nun vorbei?

Ehrlich gesagt, ist der Winter heuer ziemlich an mir vorbei gegangen. Zuerst gab es nämlich keinen Schnee, dann waren die Sufferfest-Challenges so spannend, daß ich das Indoor-Training richtig geliebt hatte, und mittlerweile habe ich eigentlich auch gar keine Lust mehr auf skifahren oder langlaufen. Sobald die Sonne blinzelt, spüre ich schon die Frühlingswärme und kann es kaum erwarten, wieder auf mein Rennrad zu steigen.

Doch letztes Wochenende wartete noch einmal eine richtige Winterchallenge auf mich: der Mountainman Wintertrail in Reit im Winkl! 24km und 660hm waren auf der mittleren von 3 Strecken zu bewältigen, und das alles natürlich auf Schnee!

Auf die Idee dazu kam ich aber nicht alleine: Christine, die auch beim letzten Leon&Friends-Camp im Herbst mit dabei war, hatte mich dazu motiviert und musste auf eine positive Antwort meinerseits naturgemäß nicht sehr lange warten: ich war sofort Feuer und Flamme!

So ging’s am Samstag morgen um 5:15 Uhr bei Regen und Graupelschauer los in Richtung Reit im Winkl, wo pünktlich um 7:30 Uhr der Startschuss für mein 1. Wintertrail-Abenteuer fallen sollte. Je näher ich kam, desto mehr wurde der Regen zu Schneefall und desto deutlicher wandelte sich meine Anspannung in Vorfreude! Wie verabredet, traf auch Christine fast zeitgleich mit mir, aber aus Rosenheim kommend, am Ort des Geschehens ein, und so konnten wir uns gemeinsam auf in Richtung Festsaal und Startareal machen. Wir trafen noch einige wenige Startvorbereitungen, gaben unsere Rucksäcke mit Wechselkleidung ab, und schon ging’s los!

Pumm! Der Startschuss! Hoch motiviert liefen wir los, auf einer dünnen Schneeschicht über den Fussballplatz, aus dem Ort hinaus und auf einen Waldweg. Das Tempo war zwar nicht sehr hoch, da wohl viele (uns eingeschlossen) nicht wussten, was uns erwarten würde und besser etwas gemütlicher losstarteten. Die Strecke war ja noch lang!

Trotzdem war ich überrascht, wie anstrengend das Laufen auf Schnee war und wie wenig Halt meine On-Trailrunningschuhe boten. Ich bin sonst ein heißer Verfechter meiner Ons, aber auf diesem Terrain waren sie eindeutig ungeeignet. Im Wald (und vor allem, als es dann richtig bergauf ging) kam ich zwar besser zurecht, doch als die Höhe zunahm und die Verhältnisse immer winterlicher wurden, beschloss ich dann doch, meine Schneeketten anzuziehen. Endlich hatte ich wieder richtig Halt!

Doch wer schon mal mit Schneeketten an den Schuhen gelaufen ist, weiß, wie anstrengend das werden kann, vor allem für die Fussmuskulatur… So war ich immer heil froh, wenn es endlich wieder bergauf ging, wo ich kurz gehen und so meine Fussgewölbe etwas entspannen konnte. Ich versuchte dabei, immer etwas Vorsprung vor Christine zu haben, denn im ebenen Gelände oder bergab holte sie mich sowieso sofort wieder ein.

Im Nu war die erste Stunde vorbei, und wir erreichten die erste Labe an der Hindenburghütte. Das war gleichzeitig auch fast der höchste Punkt unserer Tour, denn von hier an gings zuerst leicht wellig über ein Plateau von (Langlauf-?)Pisten, bis wir retour auf einen Forstweg kamen, der uns wieder langsam in Richtung Tal führen sollte.

Nach einer weiteren Stunde erreichten wir dann die Nattersbergalm, genossen dort einen warmen Punsch und zogen dann gleich weiter bergabwärts, bis wir schlussendlich dem Flusslauf des Schwarzlofer zurück nach Reit im Winkl folgen konnten. Mittlerweile schmerzten mich meine noch immer mit Schneeketten überzogenen Fusssohlen ziemlich, sodaß ich auch in der Ebene 1-2 Gehpausen einlegen musste. Zu diesem Zeitpunkt waren ca. 18km hinter uns, und wir rätselten, ob es insgesamt wohl 21km ins Ziel wären (wie in der Ausschreibung angeführt), oder doch 24km, wie sich hartnäckige Gerüchte hielten… Doch als nach 21km erst die 3. Labestation zu sehen war, wussten wir, daß wohl letzteres der Fall war und wir zumindest noch 3km durchhalten mussten.

Ein kurzes Asphaltstück bescherte mir zum Schluss noch einmal große Freude: ich konnte meine Schneeketten ablegen! Was für eine Befreiung!!! Allerdings währte die Freude nur kurz, denn die letzen 2 Kilometer waren wieder teils auf Schnee zu absolvieren, wo ich erneut ziemlich durchspulte. Doch die Schneeketten nochmal anzuziehen, kam definitiv nicht mehr in Frage für mich!!

So – jetzt nur noch einmal um den Fussballplatz, und es war geschafft! 24 Kilometer, 695 Höhenmeter und 3:08 Stunden später erreichten wir glücklich und k.o. das Ziel des Mountainman Wintertrail, was für mich trotz meiner Probleme Platz 7 von 31 Starterinnen in der Altersklasse W40 bedeutete.

2 Dinge waren mir allerdings nach dem Zieleinlauf sofort klar: das müssen wir nächstes Jahr unbedingt wiederholen, dann aber mit besserem Schuhwerk!

P.S.: ich war auch bereits shoppen! :-)))

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