Zäh wie Leder…

12. März 2018

Das hoffe ich zu sein, wenn ich an meine bevorstehende Langdistanz in Roth denke: nämlich zäh wie Lothar Leder! Er ist – wie auch seine Frau Nicole – mehrfacher Ironman-Sieger (1996-2003) und war zudem der erste Mensch, der jemals eine Langdistanz unter 8 Stunden beenden konnte.

Und er war letztes Wochenende in Bregenz, meiner Vorarlberger Heimat!

Zu einem Camp der Extraklasse:

die Veranstalter des Raiffeisen Triathlon Bregenz luden zu einem exklusiven Trainingswochenende mit Schwerpunkt „Schwimmanalyse und Techniktraining“, das von Nicole und Lothar Leder gecoacht und von Florian Küng (Kiing Athletics) als Cheftrainer von Trigantium begleitet wurde.

Da ich erst vor kurzer Zeit bei Roy Hinnen erfahren und „erfühlen“ durfte, wo meine Schwächen im Schwimmen liegen und wie ich sie ausmerzen sollte, war es für mich umso spannender, noch eine weitere Meinung einholen zu können, und das sogar verbunden mit einem kleinen Heimaturlaub zuhause in Bregenz.

So ging es am Freitag Abend nach einem kurzen Kennenlernen im Lokal Freischwimmer gleich los mit der ersten Schwimmeinheit im Bregenzer Hallenbad. Nach kurzem Einschwimmen hatten wir bald das gesamte Becken für uns und konnten uns – mit Flossen, Pullboy, Paddles und (gemeinen) Beinschlingen bewaffnet – schön ausbreiten, sodass fast jeder von uns eine eigene Bahn zur Verfügung hatte.

 

 

 

 

 

 

Nicole coachte die Einsteiger, während Lothar und Flo sich um die fortgeschritteneren Schwimmer kümmerten. In seiner lockeren, unkomplizierten Art und mit markigen Sprüchen über „Mädels, die unters Eisen gehören“ sowie „testosterongesteuerte Performance-Boys“ hatte Lothar bald unsere volle Aufmerksamkeit erlangt und jagte uns die Bahnen auf und ab. Schnell war die erste Einheit auch schon wieder vorbei, die wir dann einzeln mit ersten Videoaufnahmen beendeten.

Am nächsten Tag ging es früh morgens gleich mit den restlichen Videoaufnahmen los und einer weiteren Einheit im – nicht nur von unserer Aufregung überhitzten – Bregenzer Hallenbad.

Danach war Analyse angesagt! Wir konnten unsere Videos begutachten, gemeinsam fachsimpeln und den Unterschied in den Schwimmstilen der einzelnen Teilnehmer deutlich erkennen. Auch wenn es nicht immer leicht ist, das Erkannte zu verbessern und Fehler auszumerzen, ist es für mich doch eine große Hilfe, auch visuelle Unterstützung zu erhalten, um eingefahrene Muster zu beseitigen…

Im Anschluss ging es gleich weiter mit Lauftechnik und somit dem Part der immer noch unglaublich fitten und leichtfüßigen Nicole. Nach einer kleinen Aufwärm- und Sightseeing-Runde durch das Festspiel- und Hafengelände fanden wir uns am Molo beim Jachthafen ein und feilten mit Lauf-ABC-Übungen an unserer Technik und einem energiesparenden Laufstil. Den Abschluss bildeten dann noch ein paar Bergan-Läufe auf die Festspielbrücke, bevor wir unseren – mittlerweile riesigen – Hunger beim gemeinsamen Mittagessen im „Freischwimmer“ stillen konnten.

 

 

 

 

 

 

Einen kleinen Location-Wechsel mussten wir dann für unser Nachmittagstraining durchführen: nämlich zur nostalgischen Turnhalle (eine ehemalige Kapelle) der Volksschule Rieden. Athletiktraining mit Flo stand am Programm!

Hart aber herzlich zeigte uns der Cheftrainer der Triganten unsere Defizite in Bereichen wie Mobilisation, Beweglichkeit und Kraft auf und brachte damit wohl nicht nur mich zum Grübeln, warum diese Themen noch immer zu wenig im täglichen Trainingsalltag Einzug fanden… Was ich jedenfalls bei fast jeder Übung zu hören bekam, war „Baustelle“ – mehr muss ich dazu wohl nicht sagen… 🙂

Am dritten Tag schlussendlich fanden wir uns noch ein weiteres Mal zum Morgenschwimmen im Hallenbad ein und durften versuchen, das in den Analysen erarbeitete Wissen und die neuen Anregungen im Wasser umzusetzen. Mir persönlich fiel der Versuch, die über lange Zeit eingewohnten Fehler zu vermeiden, schon ein bisschen leichter als an den vorangegangenen Tagen, und ich bemühte mich – die Bilder der Videoanalyse ständig vor Augen -, eine schönere technische Ausführung zu schwimmen. Nach 1:40 Stunden waren wir dann alle groggy und happy zugleich…!

Am Abend kam ich müde und mit schweren Armen, aber unglaublich glücklich wieder in Vormoos an, mit vielen neuen Erfahrungen und Ideen im Gepäck und auch einer Latte an neuen Bekannten und Freunden! Ich würde mich riesig freuen, wenn sich dieses Camp in Bregenz institutionalisieren ließe und nächstes Jahr wieder stattfinden würde, denn 1 Teilnehmer wäre fix wieder mit dabei: ICH!

Vielen Dank, Flo, Nicole und Lothar, für euer tolles Engagement, die viele Zeit, die ihr euch auch abseits der Trainings für uns genommen habt und die mega Inputs, die es nun gilt, umzusetzen! Ich bin jedenfalls hochmotiviert und freue mich schon darauf, euch weiter davon zu berichten!

Bis bald, und versprochen: ich arbeite an meinen Baustellen!

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