Medulin – Teil 3
24. März 20162 Tage voller Gegensätze liegen hinter uns, die wir alle ganz unterschiedlich „genossen“ haben:
Am Dienstag war nämlich Ruhetag angesagt, an dem ich auch tatsächlich nichts außer „Ruhe“ geplant hatte. Also auch kein bisschen Schwimmen, keinen kleinen Lauf und auch keine Radausfahrt. Allerdings ließ ich mich dann doch überreden, zu einer kleinen Spazierfahrt nach Pula und Fazana aufzubrechen, denn das Wetter war wirklich traumhaft schön und die Jungs versprachen mir, ganz gemütlich und höchstens in einem 20er-Schnitt zu pedalieren.
Gesagt – getan! Wir machten uns zu acht nach Fazana auf und genossen dort bei strahlendem Sonnenschein ein herrliches Mittagessen im Hafen. Nach unserer Rückkehr verbrachten wir noch etwas Zeit am Strand, bevor um halb 6 ein Vortrag von Fabio Richlan angesagt war: Einstieg in die Sportpsychologie! Es war ein sehr spannender und informativer Einblick in eine Welt, die man ruhig als 5. Disziplin neben Schwimmen, Radfahren, Laufen und Wechseln bezeichnen könnte. Vielen Dank noch einmal dafür, Fabio!
Doch dann folgte am Mittwoch ein echter Hammertag für mich! Hammer einerseits, weil er so anstrengend war, Hammer aber auch, weil er mir (zumindest im Nachhinein! :-)) so richtig getaugt hat! Es stand nämlich eine lange Radausfahrt von über 100 Kilometern am Plan, und nach den letzten Ausfahrten war ich mir nicht so sicher, ob ich so lange werde mithalten können. Doch damit nicht genug: nach dem Frühschwimmen rätselte nämlich jeder, ob wir heute überhaupt nach draussen gehen könnten, denn es herrschte Sturm über der Bucht von Medulin, und Regen und Windböen schienen uns die lange Radausfahrt vermasseln zu wollen. Immer mehr Kollegen sprangen ab und beschlossen, laufen zu gehen, doch 9 tapfere Krieger fanden sich dann doch zusammen und machten sich auf, das Projekt zu wagen.
Eingepackt in Goretex-Bekleidung und mit Nylonsäcken an den Füssen fuhren wir gemeinsam bis kurz nach Pula und teilten uns dann in 2 Gruppen auf. Die schneller Gruppe fuhr nach Porec, wobei ich gemeinsam mit Susi und Walter zum langsameren und von Bernd geführten Team gehörte. Wir 4 hatten Rovinj als Ziel, das wir nach ca. 46 Kilometern erreichten. Gestärkt mit einem kurzen Cappuccino oder Tee wollten wir den 100er dann unbedingt voll machen und querten mühevoll ins Landesinnere, bis wir dann von Marcana an mit herrlichen Abfahrten belohnt wurden. Unsere Finger und Zehen waren mittlerweile so nass und kalt, daß wir sie kaum mehr spürten und ich mir richtig schwer tat, überhaupt noch schalten zu können. Ausgefroren, aber stolz und glücklich erreichten wir nach etwas mehr als 5 Stunden und 120 Kilometern unser Hotel in Medulin, wo eine heiße Dusche für mich nicht reichte: nur die Sauna konnte mich so richtig wieder aufheizen! Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Bernd, der immer geduldig auf mich gewartet hatte, wenn ich am Limit war…! Die Ausfahrt war eine riesen Erfahrung!
Heute steht nun schon der letzte Trainingstag vor der Türe, den wir noch einmal so richtig genießen werden, bevor es morgen dann wieder nach Hause geht! Das Motto also für heute: einmal geht noch, einmal geht noch leicht…! 🙂